Zu Inhalt springen

Bestelle bis 10.12. um 15:00 Uhr für die pünktliche Weihnachtslieferung.

Bavaria Film verbietet uns den Verkauf von Wikileaks-Shirts

Wir ihr vielleicht noch wisst, verkaufen wir schon seit vielen Jahren T-Shirts mit dem Wikileaks Logo und dem Konterfei von Julian Assange. Wir haben dieses Shirts heute alle aus dem Sortiment genommen. Wie kam es dazu? Wie wir es eigentlich immer machen, wenn wir T-Shirts für den Support von Projekten auflegen, die wiederum den Anliegen von Nerds in aller Welt dienen, haben wir auch hier nahezu den kompletten Gewinn gespendet: 5 EUR pro T-Shirt gingen an die Wau Holland Stiftung, die das Geld wiederum an Wikileaks weiterleitet. Dabei sind insgesamt bereits 7500 EUR zusammengekommen, die wir natürlich auch bereits überwiesen haben, wie die bei den Produkten hinterlegten Screenshots zeigen. Diese Shirts hatten wir im Angebot:

Heute morgen bekamen wir nun eine eMail von der Bavaria Film GmbH mit der Aufforderung, den Verkauf dieser Shirts einzustellen.  Die Bavaria Film wurde offenbar von Julian Assange damit beauftragt, den T-Shirt-Verkauf für Wikileaks zu unterbinden, sofern man keine Lizenz von Wikileaks kauft. Dazu hat sich Julian Assange offenbar Wikileaks und das Wikileaks-Logo als Marke eintragen lassen. Grundsätzlich eigentlich ein durchaus verständliches Anliegen, denn es hat uns ehrlich gesagt auch gestört, dass so viele Trittbrettfahrer T-Shirts mit Wikileaks-Schriftzug oder -Logo verkauft haben, die dafür keinen Cent an Wikileaks gespendet haben. Zwar handelt es sich bei der eMail nicht um eine kostenpflichtige anwaltliche Abmahnung, die natürlich theoretisch auch hätte verschickt werden können, aber der Ton der eMail ist durchaus nicht wirklich freundlich und insbesondere geht Bavaria Film mit keinem Wort darauf ein, dass wir die Shirts ganz offensichtlich zur Unterstützung von Wikileaks aufgelegt haben. Nett geht anders, schließlich kämpfen wir doch eigentlich für die gleiche Sache und wir haben ganz offensichtlich die T-Shirts nicht im Angebot, um damit Gewinn zu machen. Entsprechend waren wir auch nicht begeistert über die eMail und haben auch ein wenig genervt zurückgeschrieben und nach einer Lizenz gefragt. Die hat uns Bavaria Film dann wiederum sehr forsch verweigert,  weswegen wir die Shirts offline nehmen mussten. Hier der eMail-Verkehr mit Bavaria im Detail (die Namen der zwei Mitarbeiter haben wir zensiert, sie sind uns aber natürlich bekannt): 

Rechtlich ist die Situation klar: Julian Assange gehört die Marke "Wikileaks" und kann allein entscheiden, wer T-Shirts damit verkaufen darf. Die moralische Bewertung muss dem aber natürlich nicht folgen. Was meint ihr dazu? Handelt es sich um ein legitimes Anliegen? Hätte man aufgrund unserer vorhergehenden Spenden freundlicher agieren und uns zumindest eine Lizenz anbieten sollen? Oder ist alles so wie es gelaufen ist schon OK?

Update 21:03: Da auf unserer Facebook-Seite einige die Vermutung aufgestellt haben, dass die eMails gar nicht von Bavaria kommen: Es gibt eine Pressemitteilung zu dem Thema von Bavaria Film, in der auch noch ein wenig mehr über das bald geplante Produktportfolio mit Wikileaks Logo offenbart wird.

Update 14.10, 22:16: Bavaria hat sich für die eMails entschuldigt.

Vorheriger Artikel Nachtrag zum Wikileaks-Shirt-Verkaufsverbot
Nächster Artikel Besuch vom NDR "Was ist ein Geek?"